08.10.2021
Personalzuwachs: Wie lange noch? Noch darf sich BM Nehammer über ein Plus beim Personal freuen und sozusagen die Früchte der von BM a.D. Kickl eingeleiteten Aufnahmeoffensive ernten. Dieses Plus ist aber bei weitem noch zu klein, um das über viele Jahre entstandene Minus einigermaßen auszugleichen. Nun belegen aber jüngste Entwicklungen sogar, dass dieses Minus auch im Hinblick auf die massiven Pensionsabgänge in den kommenden Jahren bald wieder größer werden könnte. Die Bewerbungszahlen sind stark rückläufig und mussten für heuer zugesagte Grundausbildungskurse mangels Interesse bereits gestrichen werden. Diese Tatsache ist aber in Wahrheit nicht gesellschaftspolitischen Umständen geschuldet, sondern vielmehr dem bedenklichen Umgang unseres „Dienstherrn“ mit angehenden Polizeibediensteten. Beispielsweise ist es gängige Praxis, dass Polizeischülerinnen im Fall einer Schwangerschaft im Zuge der Grundausbildung sozusagen indirekt gekündigt werden, indem man einfach den Ausbildungsvertrag nach zwei Jahren auslaufen läuft. Aber auch nach erfolgreicher Absolvierung der Grundausbildung werden junge Polizeibedienstete auf Basis eines aktuellen Erlasses regelrecht entrechtet und ohne Zuweisung eines Arbeitsplatzes ausgemustert, um sie kostenfrei der neu geschaffenen Bereitschaftseinheit zuweisen zu können. Dass man jetzt auch noch von allen angehenden PolizeiaspirantInnen einen Impfnachweis verlangt, zeigt zusätzlich auf, in welche Richtung es geht. Offensichtlich will unsere Führung den aktuellen Generationenwechsel in der Polizei dazu nutzen, eine Art „Leibeigenen-Mentalität“ zu etablieren. Ob eine derartige Personalpolitik Zukunft hat, darf bezweifelt werden. Quellenbezug: ORF https://noe.orf.at/stories/3124867/