05.09.2020
Gehaltsverhandlungen sind kein Pokerspiel! Die Abgeltung der jährlichen Teuerung sowie eine gebührende Stärkung der Kaufkraft darf nicht zu einem Schauspiel zwischen zwei „Pokerspielern“ verkommen, wo sich am Ende des Tages einer (oder zumeist beide) als Sieger feiern lassen. Zumindest die Erhaltung der Kaufkraft müsste - am besten so wie bei den Pensionisten durch einen gesetzlichen Anpassungsfaktor im Sinne der verfassungsrechtlich gewährleisteten Alimentation - auch für uns außer Frage gestellt sein. Somit wäre vorab schon einmal eine Anpassung um 1,5% für das kommende Jahr sichergestellt. Diese Inflationsabgeltung sollte dann im besten Fall in Form eines für alle Betroffenen gleich hohen Fixbetrags erfolgen. Konkret würden somit für alle Bediensteten die Gehälter jedenfalls um einen Betrag von ca. € 70.- bis € 80.- in gleicher Höhe angehoben. Das ist nur gerecht, weil ja auch Produkte aus dem Warenkorb, welche für die Ermittlung der Teuerungsrate maßgeblich sind, für alle um denselben Eurobetrag teurer werden. Erst darüber hinaus gilt es durch geschickte Verhandlungen auf Basis der zweifellos vorhandenen Argumente eine Stärkung der Kaufkraft und Abgeltung der besonderen Leistungen durch eine weitere (echte) Erhöhung der Gehälter durchzusetzen. Nur für diesen Teil der Erhöhung kann eine prozentuelle und Spitzenbeamte begünstigende Anpassung überhaupt gerechtfertigt werden. Man darf daher gespannt sein, ob die wünschenswerte Wertschätzung auf Grundlage sachlicher Argumente im kommenden Jahr spürbar wird. Aus unserer Sicht sollte von Anfang an eine klare Position samt konkreter Forderungen klargestellt werden. Wochenlanges Taktieren mit Pokerface nach dem Motto „wer zockt am Ende wen ab“ ist eher ein entbehrliches Schauspiel, das sich die öffentlich Bediensteten nicht verdient haben. Quelle: Volksblatt https://volksblatt.at/beamte-starten-den-gehaltspoker/