21.07.2020
„Message Control“ für Polizei! Offenbar will unsere Führungsebene auch in verbaler Hinsicht eine bessere Polizei, um zukünftig sicherzustellen, dass die Polizei der „political correctness“ entspricht. Das mag ja in der Politik im Sinne einer gewünschten Wählermaximierung durchaus Sinn machen, ist aber bei der Polizei nicht wirklich zielführend. Wir sehen da eher die Gefahr, dass wir uns so bei unserem Gegenüber lächerlich machen, zumal es in der Natur unserer Arbeit liegt, dass wir klare Ansagen machen müssen. Wenn daher ein Kollege mit der Ansage „des is mei Land“ darauf verweist, dass in seiner Heimat österreichische Gesetze gelten, die zu befolgen sind, finden wir das in Ordnung. Freilich könnte man politisch korrekt sagen „das ist das Land, welches mit der Opferbereitschaft meiner Vorfahren aufgebaut wurde und dessen Annehmlichkeiten sie zu schätzen wissen sollten, wenn sie schon nicht willens sind, dieselbe Opferbereitschaft für ihr Herkunftsland zu erbringen“. Genauso könnte man im Sinne einer derartigen „Message Control“ davon abgehen, eine Festnahme mit den Worten „stellen sie ihr Verhalten ein, oder sie werden festgenommen“ anzukündigen. Um keinen psychischen Druck auszuüben, wäre dann wohl an Stelle dieser verbalen Drohung die Formulierung „ich muss sie darauf hinweisen, dass wir in der Polizei strukturell zu Gewaltanwendung neigen und sie durch ihr Verhalten eine allenfalls unverhältnismäßige Zwangsmittelanwendung provozieren, über deren freiheitsentziehende Wirkung sie nicht erfreut sein werden“ zu verwenden. In diesem Sinne „Grüß Gott“ oder politisch korrekt „Grüß schöpfendes Wesen“!