Kritik bitte nach der Krise! Vorweg: Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen und damit sie von Erfolg gekrönt sein können, müssen sie von allen mitgetragen werden! Aber: Nicht alles, was derzeit den Polizistinnen und Polizisten zugemutet wird, ist tatsächlich und unumgänglich der Ausnahmesituation geschuldet. Doch jetzt sei nicht die Zeit für Kritik, wird uns gesagt. Man sei überaus dankbar für die enormen Leistungen, die die Polizei in diesen Tagen erbringt und es sei kontraproduktiv, jetzt die Geschlossenheit und Entschlossenheit in unseren Reihen durch Kritik zu schwächen. Das mag auch stimmen. Richtig ist aber auch, dass Motivation schnell in Frustration münden kann und dafür gäbe es einige Gründe, auf die wir hier und jetzt nicht eingehen wollen. Es sei uns aber an dieser Stelle ein Aphorismus von einem unserer Personalvertreter erlaubt, der nicht jeder Führungskraft bekannt sein dürfte: Führungskräfte müssen in Krisenzeiten ihre gesamte Kraft zu führen erweisen und Arbeitskräfte ihre gesamte Kraft zu arbeiten. Der ersten Gruppe sollte dabei bewusst sein, dass ihr Vermögen zu führen zwar deutlich größer ist, aber zum selben Zeitpunkt erschöpft sein wird, als bei der zweiten Gruppe die Kraft zu arbeiten endet!